18 Dez
Gürzenich schlägt auch den Tabellen-Dritten
GTV zieht Eilendorf früh den Zahn
23 Mai
Gürzenicher TV - HSG Merkstein II 29:28
Hauchdünner 29:28-Erfolg sorgt für Jubelstürme
Es hatte sich lange angedeutet und wurde am Wochenende Realität. Die beiden dominierenden Mannschaften der Saison 21/22 hatten nach 19 Spieltagen eine identische Bilanz von 34:4 Punkten und trafen in der letzten und entscheidenden Partie um die Meisterschaft direkt aufeinander. Einen Favoriten konnte man nicht ausmachen, Merkstein II hatte das Hinspiel in eigener Halle gegen personell gebeutelte Gürzenicher am Ende klar gewonnen, der GTV seinerseits wies eine bis dato makellose Heimbilanz von 18:0 Punkten vor.
Auf die Gastgeber kamen zwei entscheidende Aufgaben zu. Zum einen den wurfgewaltigen Rückraum der Merksteiner im Zaum zu halten, auf der anderen Seite die Manndeckung gegen David Weiler taktisch gut zu lösen. Dies gelang zumindest zum Auftakt nicht, so dass die HSG mit viel Schwung und einer 1:3 Führung vorlegte.
Gürzenich ließ sich davon aber nicht beeindrucken und fand immer besser in die Begegnung. Nach mehrmaligem Ausgleich ging man seinerseits mit dem Treffer zum 6:5 durch Müller erstmals in Führung. Auch auf den Bänken wurde die Stimmung immer aufgeheizter, nicht zuletzt, weil der Gästekeeper zweimal offensichtlich und vollkommen unnötig Weiler und Müller nach Abschluss noch „einen mitgab“.
Das Momentum schwang hin und her, erst erzielte Merkstein drei Treffer in Folge, nach der fälligen Auszeit blieb der GTV acht Minuten ohne Gegentreffer, drehte den Spielstand auf 10:8 und verpasste durch einen vergebenen Tempogegenstoß sogar eine noch höhere Führung. Mit einem leistungsgerechten 12:12 Unentschieden ging es in die Kabinen, die rund 150 Zuschauer sollte ein noch heißerer Tanz im zweiten Abschnitt erwarten.
Gürzenich schien spielerisch besser, die Gäste suchten ihr Glück legitimerweise häufiger über Einzelaktionen aus dem Rückraum. Aber auch der GTV-Rückraum war voll auf der Höhe. Di Muro, Geerken und Harth übernahmen Verantwortung, strahlten stets Torgefahr aus und kompensierten den taktischen Schachzug gegen Weiler bestens.
So legte man im zweiten Abschnitt immer wieder mit ein bis zwei Toren vor, hatte Merkstein aber stets im Nacken und wurde diverse Male durch Zeitstrafen eingebremst. Besonders unglücklich lief es rund 11 Minuten vor Abpfiff, als man beim Stande von 21:19 vorne die Chance zur vielleicht vorentscheidenden Drei Tore Führung vergab und dann postwendend hinten gleich zwei Zeitstrafen kassierte, von denen zumindest die erste ungerechtfertigt war.
In doppelter Unterzahl drehten die Gäste den Spielstand auf 21:22, nun hieß es nach der letzten Auszeit Nerven bewahren, um die Partie nochmals zu drehen. Man bewegte sich nun auf des Messers Schneide und jede Aktion musste sitzen. Di Muro gelang der so wichtige Ausgleichstreffer, in den dramatischen Schlussminuten übernahm dann Harth vollends die Initiative.
Das 23:24 sollte die letzte Merksteiner Führung bedeuten, danach legte Gürzenich immer wieder mit einem Treffer vor, um dann im direkten Gegenzug wiederum den Ausgleich zu kassieren. Dem GTV durfte nun kein Fehler unterlaufen und man konnte sich auf Harth verlassen, der die Nerven behielt und die letzten vier Tore im Alleingang erzielte.
Die letzten Minuten waren an Dramaturgie nicht mehr zu überbieten und lassen sich nur schwer wiedergeben. Über 26:26, 27:27 und 28:28 eine Minute vor Saisonende legte Gürzenich ein letztes Mal auf 29:28 vor, nun galt es, den letzten Merksteiner Angriff zu überstehen. Mit 30 Sekunden auf der Uhr hatte die HSG die Möglichkeit, sich durch einen Treffer einen Punkt und somit aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs auch die Meisterschaft zu sichern.
Erst unterband Müller wenige Sekunden vor Schluss einen ersten Abschlussversuch der Gäste, kassierte dafür aber seine dritte Zeitstrafe. In Unterzahl gelang es dennoch, Merkstein nicht mehr in gefährliche Wurfposition kommen zu lassen, nach Ertönen der Schlusssirene hatten die Gäste noch über einen letzten Freiwurf die Chance auf den Ausgleich, der Ball ging allerdings deutlich über das Tor.
Der Jubel kannte nun keine Grenzen mehr, eine extrem starke Saison wurde gekrönt durch einen denkbar knappen 29:28 Erfolg im entscheidenden Spiel. Mit 36:4 Punkten sicherte sich Gürzenich, angeführt von Spielertrainer Schel(vielen Dank an dieser Stelle für die geleistete Arbeit), die Meisterschaft und wird nun nach langen Diskussionen doch das Abenteuer Landesliga wagen. Dies wollte man aber unbedingt als Meister und nicht als Nachzügler für die nicht aufstiegsberechtigten Merksteiner und hat es perfekt umgesetzt.
Nebenbei sicherte sich Weiler zum zweiten Mal den Titel als Torschützenkönig mit 129 Toren, herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle. Unser Dank gilt dem Publikum, das für eine tolle Stimmung beim letzten Saisonspiel gesorgt hat. Nun heißt es, den Titel zu feiern und Kräfte zu sammeln, die nächste Saisonvorbereitung kommt bestimmt… ;-)
Es spielten: Gentgen(1.-40., 50.-60.; 1/2 7m geh.), Wüffel(41.-49.) – Di Muro(10/4), Harth(8), Geerken(5), Müller(2), Straßfeld(2), Siep(1), Weiler(1), Dubiel, Ermes, Seibert, Switula
18 Dez
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